Die Neuregelung der Margenbesteuerung und ihre Auswirkungen beschäftigen derzeit viele VDR-Mitgliedsunternehmen. Nun hat der Verband ein weiteres Gespräch im Bundesfinanzministerium (BMF) zur Neuregelung der Margenbesteuerung geführt.
VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner traf sich mit den zuständigen Abteilungs- und Referatsleitern im Ministerium sowie dem finanzpolitischen Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Sebastian Brehm MdB.
Nach aktuellem Stand der Dinge wird das BMF ein Expertengremium einberufen, um die noch ungelösten Fragestellungen zu klären. Hierzu wird es eine Verbändeanhörung geben. An dieser soll auch der VDR teilnehmen, um die Belange der Geschäftsreisebranche einzubringen.
„Das sind im Großen und Ganzen gute Nachrichten. Für uns ist es wichtig, dass Begrifflichkeiten wie „Reise“, „Reisevorleistung“ oder „Vermittlungstätigkeit“ schnellstmöglich geklärt werden, um beurteilen zu können, bei welchen Leistungen weiterhin die Vorsteuer gezogen werden kann, und wie die vertragliche Gestaltung und die Rechnungsstellung richtig erfolgen müssen“, bewertet Pirner die Gesprächsergebnisse.
Aktuell müssen Unternehmen die Neuregelung im § 25 des Umsatzsteuergesetzes zur Margenbesteuerung, die seit Dezember in Kraft ist, uneingeschränkt anwenden. Der VDR hatte sich für einen Nicht-Anwendungserlass stark gemacht, solange bis die offenen Anwendungsfragen geklärt sind.
Deutschland stehe laut Auskunft des Ministeriums durch das EuGH-Urteil zur Margenbesteuerung unter starker Beobachtung der EU-Kommission, die im Fall einer verspäteten oder Nicht-Umsetzung der Neuregelung mit Strafen droht. Dennoch gibt es auf europäischer Ebene die Einsicht, dass die Margenbesteuerung viele Unklarheiten schafft.
"Die EU-Kommission erwägt daher, einen Vorschlag zu einheitlichen Regelungen in den EU-Ländern zu unterbreiten. Der VDR bereitet dazu eine Eingabe an die Generaldirektion Steuern in Brüssel vor", so Pirner.
Lesen Sie hierzu auch unsere Mitgliederinformation Neuregelung der Margenbesteuerung und mögliche Folgen für Unternehmen