Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist nach wie vor ungelöst. Daher haben sich die GDL-Mitglieder in einer Urabstimmung für unbefristete Bahnstreiks im kommenden Jahr ausgesprochen. Das heißt für Touristen und Geschäftsreisende, dass im kommenden Jahr mit mehrtägigen Streiks und damit einer Vielzahl von Zugausfällen bei der Bahn und im ÖPNV zu rechnen ist.
Diese drastische Vorgehensweise sehen die Verbände äußerst kritisch. „Wir respektieren das Streikrecht und die Forderungen der Bahnbeschäftigten, allerdings darf dies nicht zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Tourismusstandorts Deutschland gehen. Gerade Geschäftsreisende sind auf eine planbare und verlässliche Mobilität angewiesen“, so VDR-Geschäftsführer Jens Schließmann. Auch BTW-Generalsekretär Sven Liebert zeigt wenig Verständnis dafür, dass geplante Reisen, auf die viele Menschen lange gespart oder hingearbeitet hätten, nun aufgrund längerer Streiks ausfallen oder deutlich erschwert werden. „Zudem ist das Wintergeschäft für viele touristische Unternehmen eine wichtige Einnahmequelle, die durch kurzfristige Absagen von Gästen extrem beeinträchtigt wird“, so Liebert. Daher fordern die Verbände die Partner auf, den Tarifkonflikt im Sinne aller am Verhandlungstisch zu lösen.
Ein ausgedehnter Streik erschwert insbesondere eine ökologisch und ökonomisch ausgewogene Mobilitätsplanung. Solche Beeinträchtigungen führen dazu, dass Reisende letztendlich dazu gezwungen werden, andere Transportalternativen zu wählen, um an den Zielort zu kommen. Dies schwächt auch langfristig wichtige Kooperationen wie beispielsweise „Zug zum Flug“ oder andere intermodale Verkehrskonzepte. „Die Sicherstellung einer zuverlässigen Mobilität ist eine interessenübergreifende Aufgabe. Im Mittelpunkt müssen die Kunden stehen – unabhängig davon ob der Reiseanlass privat, touristisch oder geschäftlich ist. Verlässliche Mobilität ist ein unabdingbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sowie ein zentraler Aspekt für zahlreiche Wirtschaftszweige und muss für jeden zugänglich sein“, so die gemeinsame Stimme der Verbände. Damit beziehen BTW und VDR gemeinsam Stellung und fordern die Verhandlungspartner zu einer gesellschaftlich verantwortungsvollen Lösung im Tarifkonflikt auf.
Über den VDR
Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) ist mit rund 600 Mitgliedsunternehmen der GeschäftsreiseVerband in Deutschland. Er vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft hinsichtlich der Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen für geschäftliche Mobilität. Der VDR setzt sich ein für nachhaltige, effiziente, wirtschaftliche, sichere, ungehinderte und weltweite Reisemöglichkeiten für Unternehmen.
Über den BTW
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft vertritt als Dachverband der deutschen Tourismuswirtschaft die gemeinsamen und übergreifenden Interessen dieser vielfältigen und starken Branche. Die Tourismuswirtschaft steht für rund 4 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland und beschäftigt 2,8 Millionen Menschen. Hinzu kommen 1,3 Millionen Personen, die Vorleistungen für die Erzeugung dieser Waren und Dienstleistungen herstellen. Damit sind rund 9 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland direkt oder indirekt für den Tourismus tätig. (Quelle: Destatis-Studie Bericht „Aktuelle Daten zur Tourismuswirtschaft“).
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