Der seit Anfang November letzten Jahres laufende Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist nach wie vor ungelöst. Nachdem die GDL bereits Ende November die Gespräche nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert erklärte, spitzt sich der Tarifkonflikt weiter zu, so dass die Gewerkschaft die vierte und bisher längste Streikwelle von sechs Tagen angekündigt hat. Das heißt für Reisende im Schienenpersonenverkehr, dass in den kommenden Tagen mit einer Vielzahl von Zugausfällen bei der Bahn und im ÖPNV zu rechnen ist. Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) warnt erneut vor den wirtschaftlichen Folgen des angekündigten Streiks und mahnt die Tarifpartner zu einer schnellen Einigung.
„Ein sechstägiger Streik ist unakzeptabel und belastet die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland erheblich. Wir respektieren das Streikrecht der Lokführer, aber diese drastische Vorgehensweise ist rücksichtslos und sollte nicht zu Lasten der Gesellschaft und der deutschen Wirtschaft gehen“, sagte VDR-Präsident Christoph Carnier und ergänzte: „Die Sicherstellung einer zuverlässigen Mobilität ist eine interessenübergreifende Aufgabe. Im Mittelpunkt stehen die Nutzer unabhängig vom Reiseanlass. Denn sowohl die private als auch die geschäftliche Mobilität sind unabdingbare Bestandteile des gesellschaftlichen Lebens.“
„Wir appellieren an die Vernunft der Verhandlungspartner, schnellstmöglich eine für die nächsten Jahre beständige Lösung des Konflikts herbeizuführen. Ein andauernder und immer wiederkehrender Arbeitskampf hat gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft. Zudem schadet er auch der Umwelt, indem das Vertrauen der Bahnreisenden weiterhin massiv beeinträchtigt wird. Denn Unternehmen leisten große Anstrengungen, um ihre Mitarbeitenden aus Nachhaltigkeitsaspekten auf die Schiene zu lenken. Um dieses Vorhaben weiterhin erfolgreich umzusetzen, benötigen die Geschäftsreisenden jedoch eine planbare und verlässliche Mobilität", betonte Carnier.