Workation & Bleisure Travel im Mobilitätsmanagement
Neue Aufgaben durch flexible Arbeitsmodelle
Arbeit und Urlaub miteinander zu verbinden wird immer beliebter. Denn laut aktueller VDR-Geschäftsreiseanalyse sagen alle befragten Unternehmen „Ja“ zur Arbeit von Zuhause bzw. Remote Work innerhalb Deutschlands. 43 % der Firmen erlauben ihren Beschäftigten auch vom Ausland aus zu arbeiten, oder sie planen dies (33 %). Auch beim sogenannten „Bleisure Travel“, wenn eine Geschäftsreise vorweg oder im Anschluss privat verlängert wird, geben 69 % der Befragten grünes Licht.
Bleibt die Frage, warum sich Travel- und Mobilitätsmanager mit dem Thema beschäftigen sollten: Zum einen ergibt sich insbesondere aus den Fürsorgepflichten die Notwendigkeit zu wissen, wo sich meine Mitarbeitenden aufhalten. Zum anderen sind prozessuale Fragestellungen nach den Buchungskanälen oder Abgrenzung von Reisekosten zu klären. Darüber hinaus können sich neue attraktive Arbeitsgebiete ergeben, die Travel- und Mobilitätsmanager erkennen und als “Job Enrichement” ansehen.
Begriffsdefinitionen
Zunächst sollten die Begrifflichkeiten klar definiert sein:
Remote Management: Was Unternehmen beachten sollten
Flexibles Arbeiten, sei es im Homeoffice oder von einem anderen Ort aus, bietet viele Vorteile, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Mitarbeitende, die remote arbeiten, benötigen einen klar strukturierten Arbeitsrhythmus sowie konkrete Zielsetzungen, um ihre Aufgaben effizient zu erfüllen. Die Kommunikation innerhalb des Teams und mit Führungskräften kann durch Zeitverschiebungen oder technische Hürden erschwert sein – umso wichtiger ist ein regelmäßiger Austausch, der Zusammenarbeit und Erfolg fördert.
Flexible Arbeitsmodelle: Chancen und Risiken abwägen
Für Arbeitgeber gilt es, die Vor- und Nachteile flexibler Arbeitsmodelle sorgfältig zu prüfen. Faktoren wie:
- Mitarbeiterzufriedenheit und -bedürfnisse,
- War-for-Talents, rechtliche Rahmenbedingungen,
- Produktivität und
- Firmenkultur
sollten gegenüber den Herausforderungen – wie höherem organisatorischem Aufwand oder potenziellen Kommunikationsbrüchen – abgewogen werden.
Neue Anforderungen an Führungskräfte
Auch das Management steht vor neuen Aufgaben: Mitarbeitende auf Distanz zu motivieren und zu unterstützen, erfordert Anpassungen und neue Ansätze. Ziel ist es, die Mitarbeiterzufriedenheit hochzuhalten und ein produktives Arbeitsumfeld zu schaffen – unabhängig vom Standort.
Klarheit und Zusammenarbeit als Schlüssel
Für eine erfolgreiche Einführung und Umsetzung flexibler Arbeitsmodelle sind klare Leitlinien und Zuständigkeiten unverzichtbar. Dabei sollten alle relevanten Stakeholder eingebunden werden, um eine fundierte Bewertung und effiziente Prozesse zu gewährleisten. So wird flexibles Arbeiten nicht nur möglich, sondern auch nachhaltig erfolgreich.
Mit der richtigen Strategie können Unternehmen die Vorteile moderner Arbeitsweisen optimal nutzen – für sich und ihre Mitarbeitenden.
Umsetzung in der Praxis
Die Rolle von Travel- und Mobilitätsverantwortlichen bei Remote Work und Workation
Remote Work und Workation stellen nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Unternehmen vor neue Herausforderungen. Während die Verantwortung für solche Themen meist bei der HR-Abteilung liegt, sind auch Travel- und Mobilitätsverantwortliche gefordert, ihren Beitrag zu leisten – vor allem in Bereichen wie Travel Risk Management und der gesetzlichen Verpflichtung, den Aufenthaltsort der Mitarbeitenden zu kennen.
Schnittstellenmanagement: Zusammenarbeit zwischen Abteilungen
Die Nähe zum Thema hängt maßgeblich davon ab, wie der Mobilitätsbereich im Unternehmen organisiert ist:
- HR-Anbindung: Die Nähe zu Remote-Arbeit ist höher, wenn der Mobilitätsbereich unter der HR-Abteilung angesiedelt ist.
- Einkauf oder Finanzbereich: Hier ist ein aktiver Austausch mit HR entscheidend, um Verantwortlichkeiten zu klären, Prozesse zu definieren und Schnittstellen effektiv zu managen.
Gerade bei Themen wie A1-Bescheinigungen oder der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist eine enge Zusammenarbeit essenziell.
Neue Aufgaben und Chancen
Workation und Bleisure können als Erweiterung des Mobilitätsmanagements betrachtet werden, was eine Bereicherung der Aufgaben darstellt – vorausgesetzt, die Unternehmenskultur unterstützt dies. Diese Themen individuell zu bewerten und klare Zuständigkeiten festzulegen, ist eine unternehmensspezifische Entscheidung.
Fragestellungen zu Workation und Bleisure
Workation: Unternehmen müssen vorab klären:
- Welche Buchungskanäle erlaubt sind.
- Wie Reisemittel gebucht und abgerechnet werden.
- Ob Kosten vom Unternehmen übernommen oder den Mitarbeitenden zugewiesen werden.
Hierbei spielen auch Rechnungsabgrenzung und der Einsatz zentraler Buchungskanäle eine Rolle.
Bleisure: Die engere Verflechtung von Privat- und Dienstreisen erfordert detaillierte Regelungen:
- Welches Zahlungsmittel wird bei Abweichungen von Reisezeiten verwendet?
- Welche Versicherung greift bei durch das Unternehmen organisierten Reisen?
- Wie werden Mehrkosten durch verlängerte Mietwagenbuchungen oder Flüge gehandhabt?
- Unternehmen müssen hier interne Prozesse definieren, da gesetzliche Vorgaben meist fehlen.
Best Practice: So gehen andere Unternehmen das Thema an
Die Anforderungen für flexible Arbeitsmodelle sind komplex. Daher gibt es keine Blaupause für die Umsetzung im eigenen Unternehmen. Beispiele aus der Praxis geben jedoch eine Orientierung und Impulse:
Weiterbildung in der VDR-Akademie
Zum Themenkomplex flexible Arbeitsmodelle bietet die VDR-Akademie Seminare rund um Global Mobility Management, Visa & Einreise.
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