Zukunftsfähige geschäftliche Mobilität im Fokus

Gestern trafen sich auf Einladung des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) in der Hessischen Landesvertretung in Berlin hochrangige VertreterInnen aus Politik und Wirtschaft, um im Rahmen des VDR Geschäftsreise-Summits die Herausforderungen und Chancen der geschäftlichen Mobilität zu diskutieren. Bei seiner Begrüßung betonte VDR-Geschäftsführer Jens Schließmann die Wertschöpfung von Geschäftsreisen für die deutsche und auch globale Wirtschaft. „Die Anforderungen an eine moderne Mobilität, die einfach, nachhaltig, sicher und vor allem zuverlässig ist, sind so hoch wie nie zuvor. Als Deutschlands größtes Netzwerk für Mobilitätsmanagement möchten wir mit dieser Veranstaltung die entscheidenden Protagonisten zusammenbringen, um die zentrale Bedeutung geschäftlicher und betrieblicher Mobilität zu beleuchten. Denn nur gemeinsam können zukunftsorientierte Lösungen erarbeitet und umgesetzt werden“, so Schließmann.

Auch Bundesminister Dr. Volker Wissing hob in seinem digitalen Grußwort die bedeutende Rolle einer widerstandsfähigen und vernetzten Mobilität für die deutsche Wirtschaft hervor. Zudem unterstrich er, wie wichtig und wertvoll persönliche Treffen gerade in der Geschäftswelt sind und bezeichnete sie als „Währung für Erfolg“. In ihrer anschließenden Rede machte Isabel Cademartori (verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion) deutlich, wie sich eine optimale Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger ebenfalls positiv auf Nachhaltigkeit und Effizienz auswirken kann. Im Fokus der weiteren Gesprächsrunden standen die Themen Multimodalität, Infrastruktur und politische Rahmenbedingungen.

Multimodale Mobilität

Im Rahmen der ersten von insgesamt drei Paneldiskussionen ging es um Transformationsprozesse hin zu einer multimodalen Mobilität. Die Mobilitätsexpertinnen von Sixt (Ekin Delavarkhan), dem Tagesspiegel Background (Jana Kugoth) und BDI, Bundesverband der Deutschen Industrie (Uta Maria Pfeiffer) diskutierten mit VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner darüber, wie verschiedene Verkehrsträger optimal miteinander verknüpft werden müssten. Kugoth unterstrich, dass Multimodalität das Konzept ist, welches die drei großen Trends der Mobilität, Klimaneutralität, Individualisierung und Digitalisierung zusammenbringt. Pirner ergänzte, dass eine nahtlose Integration verschiedener Verkehrsträger entscheidend sei, um die Anforderungen der modernen Geschäftsreisewelt zu erfüllen. Pfeiffer bedauerte, dass das Mobilitätsbudget eine „low-hanging fruit“ sei, welche man einfach hätte pflücken können. Hoffnung gibt es jedoch, da Cademartori in ihrem Impuls das Mobilitätsbudget als Thema bezeichnete, für das sich zu kämpfen lohnt.

Resiliente Infrastruktur

Welche Maßnahmen sind erforderlich, um die Belastbarkeit und vor allem Zuverlässigkeit unserer Verkehrssysteme zu sichern? Das war unter anderem Thema der Paneldiskussion, in der VDR-Präsident Christoph Carnier mit Daniel Geraskov (Deutsche Bahn) und Jan Körner (Lufthansa) über die Notwendigkeit sprachen, Verkehrssysteme widerstandfähiger zu gestalten. Geraskov betonte, wie wichtig eine funktionierende Infrastruktur für Geschäftsreisende sei und dass die Bahn aktuell zwar durch die Generalsanierungen kurzfristig die Mobilität erschwert, sie dadurch langfristig jedoch stabiler und resilienter macht. Auch im Luftverkehr ist die aktuelle Situation angespannt. Durch den Kostendruck am Standort Deutschland entstehen Flugplanreduzierungen, die somit Geschäftsreisenden notwendige Optionen nehmen. Körner zeigte die Kostenunterschiede zu Nachbarländern auf. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass sowohl die Wirtschaft als auch die Politik entscheidende Beiträge zur Schaffung einer zukunftssicheren Mobilitätsinfrastruktur leisten müssen. „Konstruktive Lösungen sind gefragt, um den Anforderungen der modernen Wirtschaft gerecht werden“, so Carnier.

Bürokratie und Nachhaltigkeit

Um den Abbau bürokratischer Hürden und gleichzeitiger Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen ging es in der abschließenden Paneldiskussion zur Tourismuspolitik: Alexander Bartz (SPD), Stefan Schmidt (Die Grünen), Nico Tippelt (FDP) und Anja Karliczek (CDU/CSU) erörterten wie die zukünftigen Weichenstellungen für die Tourismuswirtschaft aussehen können. Die VertreterInnen des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages waren sich einig, dass Geschäftsreisen einen wichtigen Bestandteil der Tourismuswirtschaft ausmachen und der Ausbau der Infrastruktur höchste Priorität hat, um eine zukunftsfähige Mobilität zu gewährleisten. Auch Dieter Janecek in seiner Funktion als Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus unterstrich in seiner Keynote die Bedeutung der politischen Zusammenarbeit, um die Mobilitätsbranche zukunftsweisend und sicher zu gestalten.

Zwischen den drei Diskussionsrunden hat Sven Liebert (Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, BTW) in einem Impuls aus der Branche die erfolgreiche Kollaboration zwischen BTW und VDR betont, da es bei vielen der diskutierten Themen unerheblich sei, ob die Reisenden einen Urlaubskoffer oder eine Aktentasche bei sich tragen.

VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner bedankte sich bei allen Teilnehmenden für eine gelungene Veranstaltung sowie bei Georg Ehrmann (von Beust & Coll.) für die Moderation und betonte abschließend: „In der Geschäftsreisebranche gibt es keinen Stillstand und Veränderungen sind unvermeidlich. Das haben uns vergangene und aktuelle Krisen gezeigt und uns vor Augen geführt, wie fragil unsere Verkehrssysteme sein können. Es liegt an uns, eine robuste Infrastruktur zu schaffen, die auch in Krisenzeiten funktioniert und auf veränderte Anforderungen flexibel reagieren kann. Dies ist nicht nur im Interesse der Wirtschaft, sondern auch im Interesse der gesamten Gesellschaft. Politische Rahmenbedingungen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Ohne eine klare und unterstützende Gesetzgebung kann die Transformation der Mobilität nicht gelingen. Unsere Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern heute haben gezeigt, dass hier großes Interesse und Engagement bestehen, diesen Weg gemeinsam mit dem VDR und unseren Mitgliedern zu beschreiten.“

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